Heimweh oder was?

Mittwoch, 18.11.2015

Hallo alle zusammen,

heute schreibe ich am Ende über ein Thema, das mir echt schwerfällt😢 also lest bis zum Schluss!

Zuerst einmal war ich wie angekündigt in Cork. Allerdings war ich ziemlich enttäuscht, was das Programm angeht. Wir haben nämlich null komma nix von Cork gesehen... Aber der Reihe nach. Wir sind am Freitag mit dem Bus nach Süden gefahren. Fast vier Stunden waren wir unterwegs. In Cork angekommen sind wir dann direkt von unserer Gastschwester abgeholt worden. Sie heißt Emma, ist deutsch und verbringt wie wir neun Monate hier. Ich und zwei andere Austauschschülerinnen sind bei ihrer Gastfamilie untergebracht gewesen. An dem Abend haben wir noch bisschen gequatscht und haben ansonsten nichts gemacht. Am nächsten Tag sind wir dann in einen Tierpark. Er war eigentlich sehr schön, aber ich muss nicht extra nach Cork fahren um mir Tiere anzuschauen. Tierpärke gibt's überall😫 Am Sonntag wollten wir eigentlich eine Burg besichtigen, aber leider hat es geregnet und das ganze ist abgesagt worden. Stattdessen sind wir in einen Shoppingcenter gegangen und zwar für den ganzen Tag!!! Den Nachmittag habe ich mit einem Freund von der VBT, einem seiner Freunde und ein paar anderen Austauschschülern verbracht. Es war schön die alle mal wieder zu treffen. Aber es war eigentlich langweilig den ganzen Tag im Shoppingcenter rumzusitzen. Und am Montag sind wir dann wieder heim gefahren. Ich finde, dass die Reise ziemlich umsonst war und das Geld zum Fenster rausgeschmissen war, weil außer dass ich paar meiner Freunde getroffen hab, war es Zeitveschwendung.😳 Egal, jetzt ist es rum und ich kanns nicht mehr ändern.

Letzten Freitag hatten wir dann zwei Sportler an unserer Schule, die uns über Ernährung, Gesundheit und Sport aufgeklärt haben. Als Abwechslung haben wir zwischendrinn immer mal wieder Sportübungen gemacht. Einmal mussten wir so lange wie möglich mit gebeugten Knien dastehen und da keiner als erstes aufgeben wollte, standen wir ganz schön lange da... Das war echt anstrengend... Ich fand den Vortrag echt interessant und auch die Übungen waren gut.🙂

Am Montag hatten wir gleich wieder ne Veranstaltung. Und zwar Bogenschießen!!! Das war so unglaublich cool😎Wir waren eine Gruppe von neun Leuten. Am Anfang hat jeder drei Pfeile einzeln abgeschossen und dann wurden wir in drei Dreiergruppen geteilt und durften gleichzeitig schießen. Also mir hats echt mega Spaß gemacht:)

Ansonsten laufen meine diverse Aktivitäten am Nachmittag weiter. Zur Gym gehe ich ein bis zwei Mal die Woche. Im Gitarrenunterricht wirds jetzt auch langsam spannender. Bis jetzt war das alles nämlich nicht so schwer. Aber irgendwie hat Gitarre mein Herz erobert, weil es einfach soviel Spaß macht zu spielen und dazu zu singen😀

Ich bekomme immer Mal wieder Post aus Deutschland. Von Bekannten, Familie und Freunde. Ich habe das Gefühl, dass ich gerade durch das Auslandsjahr die Freundschaft so richtig schätzen lerne. Ich merke einfach wem ich wichtig bin und wem nicht. Es melden sich Leute von denen ich nie gedacht habe etwas zu hören, andererseits schreiben auch manche gar nicht... Wie auch immer. Ich bin froh Freunde zu haben, die mich vermissen und auf die ich zählen kann.😕

Außerdem denkt man so viel nach, wenn man einen Auslandsjahr macht. Man versucht alles zu verstehen und zu erfassen. Man könnte das alles so viel mehr genießen, wenn man einfach mal den Kopf ausschaltet, aber das fällt mir sehr schwer. Man beobachtet alles und versucht seine Schlüße daraus zu ziehen. Warum machen die das so? Oder das ist fast gleich wie zuhause. Aber wo ist eigentlich zuhause? In Deutschland oder mittlerweile in Irland? Oder beides?😮 Und so geht, dass immer weiter. Ich stelle mir oft den ersten Schultag, wenn ich wieder zurück in Deutschaland bin vor. Aber dann denke ich daran, dass ich mich hier von meiner neuen Familie trennen muss. Die ganze Zeit geht das hin und her. Das nennt man wohl Achterbahnfahrt der Gefühle oder was? Aber irgendwie genieße ich das auch. 🙂

Aber so ein Auslandsjahr ist nicht immer nur zum Zuckerschlecken. Es gibt auch schwere Zeiten und darüber möchte ich jetzt schreiben, schließlich sollt ihr das Auslandsjahr so kennen lernen wie es ist. Ich habe mir lange überlegt, ob ich es schreibe und habe mich letztlich dazu entschieden. Und zwar ist einer meine Klassenkameraden in Deutschland verstorben. Genau an dem Tag meines letzten Eitrages. Erfahren habe ich davon am Tag dannach. Ich werde nichts genaueres Umständen sagen, ich hoffe ihr habt Verständnis dafür. Es war ein rießiger Schock für mich und ich weiß immer noch nicht wie ich damit umgehen soll. Und es hat mich auch ziemlich aus der Bahn geworfen. Ich kann es einfach nicht glauben, dass er nicht mehr da ist, wenn ich wieder komme. Das schlimmste war, dass ich vor Ort keinen hatte, der ihn auch persönlich gekannt hat. Klar haben mich meine Freunde hier getröstet und ich habe es auch meiner Gastfamilie erzählt, aber das ist einfach nicht das selbe. Ich habe mich manchmal einfach nur nach einer Umarmung von einem meiner Freunde gewünscht. Es war bzw. ist echt schwer. Mir geht das alles sehr nahe und ich kann einfach keinen Schlussstrich ziehen, weil mir z.B. die Beerdigung fehlt. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine... Was mir sehr geholfen hat, ist, dass ich mit meinen deutschen Freunden drüber geredet hab. Sie haben sich ganz lieb um mich gekümmert. Danke an euch(ihr werdet wissen, dass ihr gemeint seid)! Ich weiß nicht, ob man das als Heimweh bezeichnen kann, aber ich wäre schon ab und zu gerne zu Hause gewesen, aber halt auch wieder nicht, weil es so schön ist hier. Ja das war also eine etwas schwere Zeit die letzten zwei Wochen, aber ich versuche drüber hinwegzukommen:)

So das war mal ein kleiner Ausflug in meine Gefühlswelt zur Zeit. Ich habe einfach mal alles aufegschreiben, was mir durchden Kopf ging. Ich hoffe ihr mögt den Eintrag.

Bis bald

Katharina😘